Wasser - die kostbare Rarität

Die enormen Wassermengen, mit denen wir dieses Jahr begossen wurden, täuschen – die verfügbaren Süsswasser-Ressourcen sind weltweit bedrohlich am Schwinden. Das liegt am dramatischen Wachstum der Menschheit, dem kontinuierlich steigenden Wasserverbrauch durch das ökonomische Wachstum sowie den verbrauchsintensiven Lebensstilen.

Unser Umgang mit dem wertvollen Rohstoff verdient Wertschätzung und Sparsamkeit. Dies hat mir schon mein Grossvater beigebracht, als ich noch ein kleiner «Pfüderi» war. Wasser während des Zähneputzens laufen zu lassen ist Verschwendung – Zahnbürste netzen, putzen und mit wenig Wasser aus einem Becher spülen. Das reicht. Nass Rasieren: wenig Wasser ins Lavabo, Gesicht und Pinsel netzen, einseifen, abschaben, im Wasserbecken abwaschen, abtrocknen, fertig. Fliessendes Wasser ist nicht mal nur Luxus, es ist unsoziale Vergeudung.

Auch in Haushalt und Garten verbirgt sich enormes Wasser-Sparpotenzial. Das Wasser, in dem man Eier gekocht, Salat und Gemüse gewaschen oder Gläser und Tassen ohne Seifenlauge gespült hat, eignet sich bestens zum Blumengiessen.

Im Garten haben wir eine Zisterne, worin sich Meteorwasser – Wasser aus Niederschlägen: Regen, Schnee, Tau, Hagel, Nebel und Reif – sammelt. Um Tomaten, Gemüse und Blumen zu tränken, reicht es, den Schachtdeckel weg zu hieven, die kostbare Flüssigkeit mit einer grossen Schöpfkelle – braucht ausser der eigenen Körperkraft keine Energie – in Giesskannen zu füllen und die Feinverteilung zu organisieren. Fehlt eine Zisterne: Ein grosser Sammeltank tut die gleichen Dienste.

Alles in allem zwar nur ein kleiner Tropfen zur Linderung der weltweiten Wassernot – aber immerhin.

Guy A. Lang, Turbenthal

 

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